Der AfD-Kreisverband Neckar-Odenwald lud für Mittwoch, den 15.05.2019 zu einer Veranstaltung unter dem Titel „Religion und die AfD“, die in der Alten Mälzerei in Mosbach stattfand. Dieser Einladung sind trotz des eher ungewöhnlichen und wenig polarisierenden Themas etwa 90 Interessenten gefolgt. Nach der kurzen Einführungsrede des Kreisvorsitzenden Johann Martel, in der er auf die Gemeinsamkeiten in der Partei einging und wieso sich unsere Mitglieder und Anhänger von den bestehenden Parteien nicht mehr vertreten fühlen, kam der erste der geladenen Redner. Joachim Kuhs ist Vorsitzender der Bundesvereinigung „Christen in der AfD“ (ChrAfD), Schriftführer im AfD-Bundesvorstand und Kandidat zur EU-Wahl. In seinem Vortrag ging es um die Vereinbarkeit des christlichen Menschenbildes mit der AfD, wobei er aufgrund seiner hervorragenden Kenntnisse der Bibel die Vorurteile, die AfD sei homophob oder rassistisch, problemlos widerlegte. Auch untermauerte er fundiert, dass die Positionen der AfD zum Thema Asyl nicht im Widerspruch zum Christentum stehen. Kuhs betonte, dass die christlich-jüdischen Wurzeln Europas maßgeblich, ebenso wie andere Einflüsse wie zum Beispiel aus dem Römischen Reich, die Kultur unseres Kontinents seien und dass es ebenso notwendig sei, die christliche Prägung Europas zu wahren. Die nächste Rednerin, Dr. Vera Kosova, Mitglied des Landesvorstands der AfD Baden-Wüttemberg und Vorsitzende der Bundesvereinigung „Juden in der AfD“ (JAfD), ging zu Beginn auf die Gründung der JAfD im vergangenen Jahr ein, die großes öffentliches Interesse geweckt hatte. Im Folgenden listete sie zahlreiche Gewalttaten gegen Juden in Deutschland auf, die meistens von Moslems verübt werden. „Im 21. Jahrhundert wurden alle antisemitischen Morde in Europa von Moslems begangen“, zitierte sie aus der Analyse des israelischen Antisemitismus-Forschers Manfred Gerstenfeld. Ein weiterer Aspekt, den sie thematisierte, war die fragwürdige Haltung einiger Politiker der anderen Parteien bezüglich Juden und Israel. So äußern sich viele Politiker von CDU und SPD regelmäßig pro-israelisch und greifen die AfD als angeblich “antisemitisch” an, doch wenn es darauf ankommt, dann machen sie das exakte Gegenteil. So erklärte der namhafte amerikanisch-jüdische Nahost-Experte, Prof. Daniel Pipes: „Merkel redet, die AfD liefert“, nachdem die Altparteien sich bei einer Bundestagsabstimmung mal wieder nicht auf die Seite Israels stellten. Auch sei die Zusammenarbeit der JAfD mit dem Zentralrat der Juden leider unmöglich, da der ZdJ den Dialog mit der AfD konsequent verweigere, was Frau Kosova sehr bedauert. Abschließend sprach Dr. Malte Kaufmann, Mitglied in der ChrAfD, über die anstehenden Wahlen zum EU-Parlament und den Kommunalparlamenten. Er lobte, dass der AfD-Kreisverband Neckar-Odenwald eine wahre kommunale Alternative darstelle und sich auch nicht davor scheue, Gesicht(er) zu zeigen. Kaufmann, der einst 14 Jahre in der CDU Mitglied war, monierte, dass seine ehemalige Partei das „C“ im Namen zuhauf verraten habe, weshalb der Wechsel in die AfD die logische Konsequenz war, die er nicht bereue. Zudem kritisierte er die Arbeit des EU-Parlaments, das für eine Menge Bürokratie sorge, die Unternehmer wie ihn belaste. Wie Kuhs zeigte Kaufmann auf, dass die Asylpolitik der AfD mit dem Christentum grundsätzlich vereinbar sei, während Kanzlerin Merkel mit ihrer Politik der offenen Grenzen dafür sorge, dass zahlreiche Flüchtlinge bei ihrer Fahrt über das Mittelmeer ertränken, was unchristlich sei und die AfD mit aller Vehemenz verhindern wolle. In der anschließenden Diskussionsrunde kamen neben Befürwortern der AfD-Politik auch Kritiker zu Wort. So kritisierte eine anwesende Pfarrerin, dass die Asylpolitik der AfD aus ihrer Sicht nicht mit ihrer Auslegung des christlichen Glaubens vereinbar sei. Die Referenten konterten mit ihren hervorragenden Bibelkenntnissen die Ansichten der Pfarrerin. Der AfD-Kreisverband Neckar-Odenwald hat mit dieser erfolgreichen Veranstaltung gezeigt, dass die AfD die drängenden Themen großer gesellschaftlicher Schichten abdeckt und auch die Interessen der christlichen und jüdischen Wähler in den Gemeinderäten und im Kreistag würdig vertreten wird.